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Gedenkstätte Lübeck: Tafel 8

Seligsprechung

Der Weg zur Seligsprechung am 25. Juni 2011

Zunächst sind es die mitverhafteten Laien, ihre Angehörigen und auch die Mitglieder der Jugendgruppen, die an das Martyrium der Ermordeten erinnern. Daraus entwickelt sich eine Tradition, die der ökumenischen Verbundenheit der Lübecker Märtyrer entspricht. Gemeinsam feiern katholische und evangelische Christen in jedem Jahr rund um den 10. November Gedenkgottesdienste für die Märtyrer.

Im November 1983, zum 40. Todestag der Geistlichen, gründen Laien und Geistliche beider Konfessionen den „Arbeitskreis 10. November“, der sich zur Aufgabe macht, die lebendige Erinnerung an die Lübecker Märtyrer zu pflegen und weiterzutragen. Im Jahr 1993, anlässlich des 50. Jahrestages der Ermordung der Geistlichen, findet im Museum Burgkloster eine vielbeachtete Ausstellung zu den Lübecker Märtyrern statt, die deren Wirken und Martyrium einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein bringt. Im gleichen Jahr erfolgt auch die Rehabilitierung Pastor Stellbrinks durch die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche. Erst dadurch wird die Suspendierung Stellbrinks von 1942 aufgehoben und nach langer Verleugnung sein Handeln auch von offizieller Seite der evangelischen Kirche gewürdigt.

Noch unter dem Pontifikat Johannes Paul II. beginnt 2004 der Prozess zur Seligsprechung der drei katholischen Kapläne, der vom Erzbischof von Hamburg, Dr. Werner Thissen, in Gang gebracht wird.

Am 1. Juli 2010 schließt Papst Benedikt XVI. das Verfahren mit einem päpstlichen Dekret ab, in dem die Seligsprechung der drei Kapläne angeordnet wird.

Am 25. Juni 2011 wird in Lübeck vor der Herz Jesu-Kirche unter großer Beteiligung von Gläubigen beider Konfessionen ein feierliches Pontifikalamt zur Seligsprechung Hermann Langes, Eduard Müllers und Johannes Prasseks gefeiert. Dieses ist verbunden mit dem ehrenden Gedenken an Pastor Stellbrink.

Die Lübecker Märtyrer haben durch ihr Leben und mit ihrem gewaltsamen Tod ein herausragendes Beispiel für die Treue zum Glauben abgelegt. Nach katholischem Verständnis kann die Kirche feststellen, dass die Seligen ihre Vollendung bei Gott schon erreicht haben. Dies erklärt sie feierlich in der Seligsprechung. Die Gläubigen können dann die Kapläne im Gebet verehren und um Hilfe, Schutz oder Fürsprache bitten.

 

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Seligsprechung © Fiebig