Predigten in dunkler Zeit
Die Predigten Clemens August Graf von Galens
Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, hielt im Juli und August 1941 drei besonders aufrüttelnde Predigten gegen den Allmachtsanspruch und den Terror der Nationalsozialisten, gegen Ungerechtigkeit und Euthanasie. Sie wurden in ganz Deutschland vervielfältigt und heimlich weitergegeben. Auch die vier Lübecker Märtyrer taten dies, wissend, wie gefährlich es war.
„Die Gerechtigkeit ist das Fundament der Staaten“
Am 13. Juli 1941 sprach Bischof Graf von Galen in der Münsteraner Lambertikirche von willkürlichen Verhaftungen, von der Enteignung der Orden und der Ausweisung kirchlicher Mitarbeiter und forderte Gerechtigkeit.
„Wir sind Amboß, nicht Hammer“
Am 20. Juli 1941 predigte Bischof Graf von Galen in der Überwasserkirche in Münster. Er nannte zahlreiche Beispiele für die Terrorhandlungen der Gestapo und deutete mit dem Bild von Amboss und Hammer an, dass er dem Naziregime keine dauerhafte Macht beschieden sah.
„Dann ist der Mord an uns allen freigegeben“
In der Lambertikirche am 3. August 1941 hielt Bischof Graf von Galen seine dritte aufrüttelnde Predigt. Er wandte sich gegen das Euthanasieprogramm der Nazis, in dem Behinderte und Kranke getötet wurden.